Hajen 1904

Hajen 1904

Hajen, das erste schwedische Uboot, steht heute im Marinemuseum in Karlskrona in Schweden. Hajen wurde 1904 in Dienst gestellt und 1916 umgebaut. Wir haben es als RC-Modell in beiden Versionen nachgebaut.

Die Rumpfherstellung
Zunächst wurden aus 4 cm hart geschäumten Styrodur runde Scheiben ausgeschnitten, in die Mitte ein Loch gebohrt und Alles auf einer Achse aneinander geklebt.

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Die Schleifvorrichtung

 Das  eine Ende der  Achse wurde in eine drehzahlregulierte Bohrmaschine gespannt, das Andere in ein Kugellager. Das Ganze wurde in ein aus Spannplatten bestehendes Gestell gebaut.  Auf einen verstellbaren Hebel wurde eine zweite Bohrmaschine gebaut. Der Hebel wurde im passenden Abstand zum Gestell schwenkbar befestigt. Als Werkzeug diente Schmirgelleinen  Körnung 60 auf eine Holzscheibe geklebt, die in die Bohrmaschine eingespannt wird. Fertig ist die Rumpfschleifmaschine.
Mit den Drehzahlen musste ich ein wenig tüfteln, Maschine 1 nicht zu schnell, sonst gibt es Rattermarken. Maschine 2 nicht zu schnell, sonst wird das Styrodur zu heiß. Durch Schwenken des Hebels um den Drehpunkt und Millimeter weisem Verstellen des Hebels bei jedem Schwenken entstand eine wunderbare zigarrenförmige Rohform. Diese Form wurde mit Leichtspachtel glatt gezogen und ließ sich mit Nassschleifpapier wunderbar glatt schleifen.

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geschliffen und gespachtelt

Nach dem Einstreichen mit Trennwachs wurde eine Negativform hergestellt und in die Hälften dieser Form der Rumpf aus Epoxidharz laminiert. Die entstandenen Hälften wurden verklebt und im hinteren Bereich quer durchgeschnitten. Ein Satz Bajonettringe 109 mm Durchmesser eingeklebt machte den Rumpf komplett.

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Die Heckflossen habe ich aus 1 mm Messingblech ausgesägt und mit angelöteten Verstärkungen am Heck angeklebt. Beim nächsten Rumpf werde ich vorher eine Hilfskonstruktion an dem Rumpf kleben, mir der alles waagerecht auf eine Arbeitsplatte gesetzt werden kann. Dadurch werden das Anzeichnen und die Montage der Anbauteile erleichtert. In das Heck habe ich einen Hilfsspant und einen Spant zur Motorbefestigung eingeklebt. Die 10 mm Achse erleichtert das Ausrichten.

Das Innenleben
Ein offenes System. Zwei Tanks, die mir einer Zahnradpumpe in ca. 15 sek. gefüllt werden, fassen den Hauptballast (480ml). Die Tauchtanks wurden mit vier Gewindestangen M4 verbunden und bilden damit das „Technikgerüst“. Dieses Gerüst ist mit drei Schrauben im Heck des Bootes angeschraubt und enthält alle notwendigen Teile. Die Hauptballastpumpe, darüber die Servos für Seiten- und Tiefenruder. Der Trimmtank 45 ml, ein Kolbentank mit Gewindespindel steht senkrecht im Schwerpunkt des Bootes. Fahrtregler und Empfängerakku, darüber zwei Miniregler für die Tanksteuerung. Fahrtakku 12V/3A darüber eine Platine mit Relais für Readkontakte und Sicherungen. Vor dem vorderen Tauchtank der Empfänger.
Das Konzept war leicht aufgestellt. Die Fertigung zog sich hin. Besonders die Ruderanlenkung war sehr schwierig. Da sie äußerlich dem Original entsprechen sollte gab es einige Fehlversuche für die Mülltonne. Das Tiefenrudergestänge ist durch den Motorspant geführt und mit einem O- Ring radial abgedichtet. Die Seitenruderanlenkung wird von einer Bronzebuchse geführt. Der Ruderhebel wird mit einer Feder an die Buchse gedrückt und mit einem dazwischen liegenden  O-Ring axial abgedichtet.

 

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Der Trimmtank
Das Rohr ist ein 50 mm PE Abflussrohr. Halterung, Deckel und Kolben aus GFK-Epoxi Platten. Gesägt, gebohrt gefeilt und rund geschliffen. Hat alles ein bisschen gedauert, funktioniert aber gut.

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Für das Getriebe und die Anlenkung des Potis und der Endschalter ist nicht viel platz vorhanden. Spitze Finger sind hier notwendig. Vor dem Trimmtank ist ein 20g Bleigewicht quer zur Fahrtrichtung angebaut. Über eine Schraube kann das Boot bei kleinen Änderungen schnell wieder getrimmt werden.
Die  ersten Fahrversuche wurden noch ohne Trimmtank aber mit 20g Zusatzblei durchgeführt, nach dem Füllen der Tanks tauchte das Schiffchen wunderbar dynamisch. Weitere Fahrten mit Trimmtank brachten ca. 3 Stunden Fahrzeit und zeigten die Gutmütigkeit des Bootes und die passende Größe des Akkus. Eine Lageregelbriefmarke sorgt für stabile Lage. Der Trimmtank ist etwas langsam.

Fazit:
Ein Boot, das mit einfachen Mitteln und wenig Geld gebaut werden kann. Das Wellenbild wunderbar dem Original. Unterwasser ist es sehr leicht zu Steuern und erreicht eine prima Geschwindigkeit. Für ein Freilandgewässer ist allerdings der Trimmtank etwas zu klein  „Wenn mal ein dicker Entenschiss auf der Nase landet“, dann….

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